Ein Blog Artikel von Dr. med. Tonio Gottlieb, Spezialist für Fuß- und Sprunggelenks-Chirurgie und -Orthopädie

Ein plötzlich einschießender Schmerz, ein brennendes Gefühl oder Taubheit im Fuß – all das kann auf einen eingeklemmten Nerv im Fuß hindeuten. Die Beschwerden treten oft diffus auf, sind belastungsabhängig oder dauerhaft präsent und werden von Betroffenen häufig als „unerklärlich“ dargestellt.

Dr. med. Tonio Gottlieb kann aufgrund seiner langjährigen Erfahrung solchen Symptomen mit besonderer diagnostischer Genauigkeit auf den Grund gehen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was hinter einem eingeklemmten Nerv im Fuß steckt, wie er sicher erkannt wird – und was moderne Therapien leisten können.

Wie kommt es zu einer Nervenkompression im Fuß?

Ein eingeklemmter Nerv – medizinisch als Nervenkompressionssyndrom bezeichnet – entsteht, wenn ein Nerv durch äußeren Druck oder strukturelle Veränderungen irritiert oder dauerhaft gequetscht wird. Die Folge sind neurologische Reizsymptome im Umfeld des betroffenen Nervs.

Im Fußbereich gibt es drei Nerven, die besonders davon betroffen sind:

1. Nervus tibialis   – Tarsaltunnelsyndrom (Nerveneinklemmung des Schienbeinnervs)

Der Tibialisnerv verläuft hinter dem Innenknöchel durch den sogenannten Tarsaltunnel. Wird dieser verengt – etwa durch Schwellungen, Zysten, Narbengewebe oder Fehlstellungen – kommt es zum klassischen Tarsaltunnelsyndrom.

Typische Symptome sind:

  • Brennende Schmerzen an der Fußsohle oder Ferse
  • Kribbeln oder Taubheit, meist innenbetont
  • Beschwerden verstärken sich beim Stehen oder Gehen

 

2.   periphere Plantarnerven– Morton-Neurom (Nerveneinklemmung zwischen Mittelfußknochen)

Zwischen den Mittelfußknochen kann ein plantarer Nerv durch Druck oder Reibung verdickt werden. Dies ist besonders häufig zwischen dem 3. und 4. Mittelfußstrahl der Fall.

Diese Beschwerden können auftreten:

  • Lokalisierter, elektrisierender Schmerz beim Auftreten
  • Gefühl, „auf etwas Hartem zu laufen“
  • Ausstrahlung in die Zehen oder Vorfußtaubheit
  • Verschlechterung beim tragen von Schuhen

 

3. Nervus suralis, Nervus fibularis oder plantare Äste (eingeklemmte Nerven im Unterschenkel)

Nerven im Unterschenkel bzw. in der Wade können ebenfalls eingeklemmt sein, z.B. nach einer Operationen, einem Trauma, bei Muskelverspannungen oder bei chronischer Fehlbelastung.

Durchblutungsstörung, Überlastung oder doch ein eingeklemmter Nerv?

Grundsätzlich können bei einem eingeklemmten Nerv vielfältige Schmerzen und Begleiterscheinungen auftreten. Die Symptome hängen jeweils vom betroffenen Nerv und der Ausprägung der Kompression ab. Diese Symptome können sich zeigen:

  • Stechender, brennender oder einschießender Schmerz
  • Kribbeln (Parästhesien) oder „Ameisenlaufen“
  • Gefühlsstörungen oder sogar Taubheit an Fußsohle oder Zehen
  • Belastungsabhängige Schmerzen, z. B. beim Gehen oder im Ruhezustand
  • Muskelschwäche in fortgeschrittenen Fällen

Gerade im Frühstadium werden die Beschwerden fälschlich als „Durchblutungsstörung“ oder „normale Überlastung“ interpretiert – eine möglichst exakte Diagnostik ist daher essenziell.

Wie wird die Diagnose gestellt?

In der Praxis Dr. med. Tonio Gottlieb erfolgt eine strukturierte Abklärung mit gezielter Testung:

  • Anamnese – genaue Analyse der Schmerzlokalisation, Auslöser und Dauer
  • Spezifische Provokationstests – z. B. Tinel-Zeichen, Kompressionstest
  • Bildgebung (MRT, Sonografie, ggf. CT) – zur Darstellung möglicher Engstellen 

Eine weitere Abklärung bei einem Facharzt für Neurologie und die Durchführung einer Elektroneurografie (ENG) zur Messung der Nervenleitgeschwindigkeit kann erforderlich sein.

Behandlungsmöglichkeiten von konservativ bis operativ

1. Konservative Therapie

In einigen Fällen kann eine Nervenkompression ohne Operation behandelt werden.
Diese Maßnahmen können Abhilfe schaffen:

  • Schonung und Entlastung der betroffenen Region
  • Physiotherapie zur Lockerung umliegender Strukturen und zum Training der Muskulatur
  • Infiltrationen mit Lokalanästhetika oder Cortison 

Es sollte immer herausgefunden werden, ob es eine statische Ursache für die mechanische Irritation des Nervs gibt. In der Praxis von Dr. med. Tonio Gottlieb sind alle Therapien aus einer Hand. Einlagen- und Physiotherapie-Sprechstunden finden im regelmäßigen Abstand in der Fußchirurgie-Praxis statt.

2. Operative Freilegung (Neurolyse)

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder die Kompression anatomisch eindeutig nachweisbar ist, kann ein operativer Eingriff notwendig werden. Ziel ist es, den Nerv dauerhaft zu entlasten.

In der Praxis Dr. med. Gottlieb erfolgt die Operation mikrochirurgisch – also minimalinvasiv und gewebeschonend – mit dem Ziel einer schnellen Erholung. 

Wie lange dauert die Heilung?

Der Heilungsverlauf ist abhängig vom Ausmaß der Schädigung und der Therapie:

  • Bei konservativer Behandlung ist die Heilung ungewiss und nicht klar zu beziffern.
  • Nach operativer Neurolyse dauert die Wundheilung 2-3 Wochen, jedoch erholen sich die Nerven nur sehr langsam (bis zu 6 Monaten).  
  • Bei sehr langanhaltenden Kompressionssyndromen ist eine Erholung der Nerven ungewiss. 

Entscheidend für den Heilungserfolg sind eine konsequente Nachsorge und ggf. Anpassung der Belastung. In der Fußchirurgie-Praxis arbeiten Spezialisten Hand in Hand, so dass Nachsorge und Physiotherapie unter der Aufsicht von Dr. med. Gottlieb stattfinden können.