Operative Verfahren bei Fehlstellungen, Instabilität und posttraumatischen Schäden

FusswurzelDie Fußwurzel und der Rückfuß spielen eine zentrale Rolle für die Stabilität, Beweglichkeit und Belastbarkeit des gesamten Fußes. Wenn es in diesem Bereich zu Fehlstellungen, Instabilität oder Schmerzen kommt – etwa durch Unfälle, Verschleiß oder angeborene Veränderungen, kann eine operative Rekonstruktion notwendig sein. Ziel ist es, den Fuß funktional wiederherzustellen, Schmerzen zu lindern und die natürliche Fußform herzustellen oder zu bewahren.

 

Wann ist eine Operation notwendig?

Eine Rekonstruktion der Fußwurzel kommt meist dann infrage, wenn nicht-operative Maßnahmen wie spezielle Schuhe, Einlagen oder Physiotherapie nicht mehr ausreichen. Häufige Gründe für eine Operation des Rückfußes bzw. der Fußwurzel sind: 

  • Schmerzhafte Instabilität oder Fehlstellungen der Fußwurzel oder/und des Rückfußes nach Verletzungen
  • Arthrose (Gelenkverschleiß) in der Fußwurzel, im Rückfuß oder im oberen Sprunggelenk
  • Fehlstellungen wie Knick-Senkfuß oder Hohlfuß
  • Sehnenschäden, z. B. am Tibialis-posterior (eine wichtige stabilisierende Sehne im Fuß) oder bei anderen Muskelausfällen durch neurologische Erkrankungen

Welche operative Verfahren sind empfehlenswert?

Dr. med. Tonio Gottlieb:

Basierend auf den Erkenntnissen führender Fußchirurgen gibt es verschiedene bewährte Methoden zur Rückfuß-Rekonstruktion. Die nachfolgenden Verfahren habe ich unter anderem in meiner über 20-jährigen Erfahrung als Fußchirurg in vielen Einzelfällen erfolgreich praktiziert. Je nach Indikation werden unterschiedliche Kombinationen in Betracht gezogen und durchgeführt. Diese Verfahren stelle ich Ihnen hier im Folgenden kurz vor.” 

Verfahren

Kurz erklärt

Korrekturarthrodesen
Versteifung einzelner Gelenke in korrigierter Stellung (Korrektur der statischen Achse). Diese Korrekturarthrodese kommt zur Anwendung, wenn die betroffenen Gelenke entweder verschlissen, irreversibel geschädigt oder unbeweglich sind oder wenn die Nachbehandlung einer gelenkerhaltenden Operation nicht umgesetzt werden kann. Hierzu gehören:
Subtalar-Arthrodese Versteifung des Gelenks zwischen Sprungbein und Fersenbein bei Arthrose oder Fehlstellung.
Das Ziel ist hier die Schmerzfreiheit.
Triple-Arthrodese
Versteifung der drei Gelenkfächer des unteren Sprunggelenkes bei schwerwiegenden Deformitäten, z. B. bei starkem, unbeweglichem Plattfuß, nach Unfall oder Arthrose.
Naviculocuneiforme Korrekturarthrodese / Miller OP
Als nicht essentielles Gelenk zwischen Rückfuß und Mittelfuß und 45° zu diesen beiden stehend, ist die Miller Operation ideal geeignet, um Korrekturen in der Frontal-,Sagittal-, und Horizontalebene vorzunehmen.  Gleichzeitig steht diese Gelenkreihe im Mittelpunkt der statischen Körperachse und kann dekompensieren. Eine isolierte Versteifung dieser Gelenkreihe ist häufig bei besonders jungen Menschen mit flexiblen Plattfüßen zielführend. 
Lisfranc-Gelenkarthrodesen Die ersten drei Gelenkfächer zwischen Mittefuß und Fußwurzel sind ebenfalls nicht essentiell (da sie für den Abrollvorgang nicht wichtig sind). Diese Gelenkverbindungen sind häufig instabil, können verschleißen oder auch akute oder chronische Verrenkungen sowie eine Fehlstellung nach sich ziehen. Eine Versteifung dieser Gelenkfächer in physiologischer Position ist dann die Therapie der Wahl.
Sehnentransfer / Sehnenrekonstruktion
Verlagerung oder Reparatur geschädigter Sehnen, um die Fußfunktion wiederherzustellen. Neben der Ausrichtung der statischen Achse zur Gelenkachse hat man die Möglichkeit mit der Verlagerung, Reparatur oder Verstärkung von Sehnen die Kräfteverhältnisse auf Höhe der Füße zu neutralisieren. Typische Prozeduren sind: Verstärkung und Reparatur der inneren Steigbügelsehne durch Verlagerung des langen Zehenbeugers. Es kann jedoch auch die äußere Steigbügelsehne therapie- bzw. rekonstruktionsbedürftig werden. Mitunter müssen zu stark ziehende Sehnen mit gezielten Maßnahmen geschwächt werden (Gastrocnemius release = Verlängerung oder Teildurchtrennung des Gastrocnemius-Muskelansatzes an der Rückseite des Beins.)
Korrekturosteotomie
Knochendurchtrennung und -umstellung zur Achsenkorrektur bei Platt- oder Hohlfuß. An unterschiedlichen Stellen können Stellungskorrekturen des Knochens vorgenommen werden. Hierbei werden die angrenzenden Gelenke erhalten. Folglich müssen diese intakt sein und für die Funktion des Fußes entsprechend erhaltungswürdig sein. Sinnvoll können sein: Fersenbein-Osteotomien, Talus-Osteotomien, Schienbein- und Wadenbein-Umstellungen, Würfelbein-Osteotomien.
Subtalar-Arthroereisis Einlage eines kleinen Implantats in den Rückfuß, um eine Fehlstellung (z. B. Plattfuß) zu bremsen.

Dr. med. Tonio Gottlieb:

Ganz selten wird nur eine dieser Maßnahmen durchgeführt. Meist wird eine Kombination aus knöcherner Korrektur und Korrektur der Muskelkräfte durchgeführt. Gerade bei solchen Eingriffen ist es sehr wichtig, jeden Einzelfall exakt zu diagnostizieren und dem Patienten eine klare Empfehlung zu geben.

Details zu einzelnen Methoden

Subtalar-Arthrodese

Das Gelenk zwischen Sprungbein und Fersenbein wird in seiner “normalen” Stellung operativ „verblockt“, um Schmerzen durch die Arthrose zu beseitigen. Das Gelenk verliert zwar seine Beweglichkeit, hier stehen jedoch Stabilität, Stellungskorrektur und Schmerzfreiheit im Vordergrund.

Triple-Arthrodese

Hier wird das untere Sprunggelenk, bestehend aus drei einzelnen Gelenken im Rückfuß, versteift. Diese Methode kommt vor allem bei stark deformierten oder zerstörten Fußgelenken zum Einsatz. Dies ist der Fall, wenn entweder eine Rekonstruktion nicht durchgeführt werden kann, weil beispielsweise die Nachbehandlung durch den Patienten nicht umsetzbar ist oder wenn das untere Sprunggelenk ohnehin bereits unbeweglich ist (z.B. Endstadien des Plattfußes). 

Sehnentransfer

Wenn wichtige Sehnen (wie die Tibialis-posterior-Sehne) nicht mehr funktionieren, wird eine intakte Sehne aus der Umgebung übernommen und neu fixiert. So kann die Fußfunktion erhalten bleiben.

Osteotomie

Der Knochen wird präzise durchtrennt und in eine neue, korrekte Position gebracht. Diese Umstellung hilft, die Fußachse zu begradigen.

Arthroereisis, Arthrorise mit einer Stoppschraube

Ein kleiner Platzhalter aus Kunststoff wird in den Raum zwischen Sprungbein und Fersenbein gesetzt (Arthroereisis) oder eine Schraube wird in das Fersenbein geschraubt (Arthrorise). Diese Vorgehen bremsen eine übermäßige Einknickbewegung des Fußes; das ist besonders hilfreich bei Kindern mit flexiblem Plattfuß.

 

In seiner Privatpraxis in Berlin-Zehlendorf schaut sich Dr. med. Gottlieb jeden Einzelfall genau an. Er klärt sämtliche Fragen und bespricht mit Ihnen auf Basis Ihrer persönlichen Voraussetzungen und Wünsche die bestmögliche Vorgehensweise.

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Nach der Operation - die Heilungsdauer

Eine strukturierte, gut betreute, Nachbehandlung ist entscheidend für den Erfolg:

  • Phase 1 (0 bis 2 Wochen): Ruhigstellung, ggf. mit Gips oder Spezialschuh. Entlastung an Gehstützen.
  • Phase 2 (2 bis 8 Wochen): Beginn mit vorsichtiger Belastung, Physiotherapie, Gangschule.
  • Phase 3 (ab Woche 8): Rückkehr in den Alltag, ggf. Einlagen oder spezielle Schuhe, weiterführende Narbenpflege.

Für eine integrierte und ganzheitliche Behandlung bietet die Praxis von Dr. Gottlieb im regelmäßigen Turnus, mit langjährigen Kooperations-Partnern, eine Einlagen-Sprechstunde und eine Physiotherapie-Sprechstunde an. Dr. Gottlieb kann so den Heilungsprozess laufend im Auge behalten und vor Ort korrigierend eingreifen. 

Risiken & Komplikationen

 Es bestehen die üblichen Risiken, die jede Operation mit sich bringt; sie treten jedoch sehr selten auf. Je besser eine Operation vorbereitet und geplant ist, desto geringer ist ein mögliches Risiko.

Warum zu Dr. med. Tonio Gottlieb?

Dr. Gottlieb ist mit Leib und Seele Fußchirurg, Orthopäde für den Fuß und ganzheitlicher Fußspezialist. Er achtet auf jedes Detail, sein Know-how und seine Erfahrung sind nicht nur deutschlandweit gefragt. Er wird als einer der besten Fußchirurgen geschätzt und immer wieder empfohlen. Sein Engagement in Wissenschaft und Forschung ermöglicht ein stets hohes und gleichzeitig sehr aktuelles Niveau, das laufend angewendet wird. Insbesondere kann hervorgehoben werden:

  • Die individuelle Vorgehensweise: Jeder Fuß ist einzigartig – so auch der Eingriff.
  • Moderne OP-Techniken: Möglichst minimal-invasiv, gelenkerhaltend und funktionell sinnvoll.
  • Nachhaltige Ergebnisse: Im Fokus ist die Langzeitfunktion, Schmerzfreiheit und Rückgewinnung der Gehfähigkeit.
  • Ganzheitlichkeit: Die Körperstatik ist enorm wichtig für eine ausgewogene Behandlung und Therapie des gesamten Fußes

Für beste fußchirurgische Ergebnisse beste Fußchirurgie-Spezialisten auswählen

 Die Rekonstruktion der Fußwurzel kann das Fundament für einen schmerzfreien, stabilen und belastbaren Fuß legen. Die Voraussetzungen für beste fußchirurgische Ergebnisse sind umfassende Fußchirurgie-Erfahrung, präzise Diagnostik und eine auf den Patienten zugeschnittene Strategie, so wie Dr. med. Gottlieb sie in seiner Praxis ausführt..

 

Fachliteratur

  • Klaue, Kaj (2015): The Foot – from Evaluation to Surgical Correction. Springer.
  • Hansen, Sigvard T. Jr. (1991): Functional Reconstruction of the Foot and Ankle. Lippincott Williams & Wilkins.
  • Banks, A. S. et al. (2012): McGlamry’s Comprehensive Textbook of Foot and Ankle Surgery. Lippincott Williams & Wilkins.
  • Wülker,Stephens,Crachiolo (2007): Operationsatlas Fuß und Sprunggelenk,Thieme
  • Zwipp,Hans(1994):Chirurgie des Fußes. Springer