Ein Blogbeitrag von Dr. med. Tonio Gottlieb, Ihrem Experten für Fußchirurgie

Geschwollene Knöchel an beiden Füßen erscheinen zunächst ungewöhnlich, sind jedoch ein Symptom, das ich in meiner Berliner Fußtherapie-Praxis immer wieder erlebe. Die Beschwerden reichen von harmlos und vorübergehend bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen; es können sehr verschiedene Ursachen zugrunde liegen. 

Während leichte Schwellungen nach einem langen Tag auf den Beinen oder bei warmem Wetter unbedenklich sein können, erfordern anhaltende oder wiederkehrende Beschwerden eine genaue Abklärung. In diesem Beitrag möchten wir Sie informieren, welche Ursachen beidseitige Knöchelschwellungen haben können, wann eine ärztliche Untersuchung notwendig ist und welche Behandlungsmöglichkeiten zu empfehlen sind. 

→ Bitte beachten Sie, dass bei beidseitig geschwollenen Knöcheln häufig nicht der Fußspezialist, sondern oft der Hausarzt, Internist oder Kardiologe helfen muss.

Warum schwellen beide Knöchel an?

Eine Schwellung im Knöchelbereich entsteht meist durch Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme). Wenn beide Knöchel gleichzeitig betroffen sind, spricht dies eher für eine systemische Ursache (d. h. eine allgemeine körperliche Reaktion) als für eine lokale Verletzung. Welche Ursache könnte also zugrunde liegen, wenn beide Knöchel angeschwollen sind?

1. Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme) entstehen, wenn der Körper Wasser im Gewebe zurückhält. Die Auslöser können sein:

  • Längeres Stehen oder Sitzen, insbesondere bei Hitze oder in Flugzeugen
  • Schwangerschaft, durch hormonelle Veränderungen und erhöhten Druck auf die Venen
  • Hormonelle Schwankungen, z. B. durch die Einnahme der Antibabypille oder durch Hormonveränderungen in den Wechseljahren
  • Übergewicht, da es die Blutzirkulation beeinträchtigen kann

2. Venöse Durchblutungsstörungen treten auf, wenn die Venen das Blut nicht mehr effizient zum Herzen zurücktransportieren. Dann kann es zu Schwellungen in beiden Knöcheln kommen.

  • Chronische venöse Insuffizienz (CVI): Eine häufige Ursache für geschwollene Knöchel, besonders bei älteren Menschen.
  • Krampfadern (Varikosen): Erschlaffte Venenwände führen zu Blutstauungen.
  • Thrombose: Eine tiefe Venenthrombose betrifft meist eine Seite, kann aber auch beidseitige Ödeme verursachen.

3. Herz- oder Nierenprobleme

Erkrankungen der inneren Organe können sich durch Wassereinlagerungen in den Beinen und Knöcheln äußern, z.B.:

  • Herzinsuffizienz: Wenn das Herz nicht mehr effizient pumpt, staut sich Flüssigkeit in den Beinen.
  • Nierenerkrankungen: Eine gestörte Nierenfunktion kann die Flüssigkeitsausscheidung beeinträchtigen.

4. Lymphatische Stauungen (Lymphödem), also eine gestörte Lymphdrainage, kann auch zu einer Flüssigkeitsansammlung in beiden Beinen führen. Es ist oft mit einem Spannungsgefühl und Hautveränderungen verbunden.

5. Medikamentenbedingte Wassereinlagerung können als Nebenwirkung durch die Einnahme bestimmter Medikamente Schwellungen in den Knöcheln auslösen, darunter:

  • Blutdrucksenker (z.B. Kalziumkanalblocker)
  • Kortikosteroide
  • Hormonpräparate

Von den vorgenannten Wassereinlagerungen im Unterhautfettgewebe müssen die Knöchelschwellungen durch Gelenkergüsse abgegrenzt werden. Diese entstehen z.B. durch:

6. Entzündliche Erkrankungen und Autoimmunreaktionen können auch die Ursache beidseits geschwollener Knöchel sein:

  • Rheumatoide Arthritis oder andere entzündliche Erkrankungen können Schwellungen an beiden Fußknöcheln verursachen.
  • Infektionen oder Gicht führen in der Regel zu einseitigen Beschwerden, könnten aber auch beide Seiten betreffen.

7. akute oder chronische Gelenkschäden der Sprunggelenke

Wann sollte man einen Fußspezialisten oder einen anderen Facharzt aufsuchen?

Die Ursachen können vielfältig sein, ebenso wie die Symptome. Gelegentlich auftretende leichte Schwellungen, z.B. nach einem langen Tag oder bei Hitze sind meist harmlos. Der Besuch bei einem Facharzt ist jedoch dringend empfohlen, wenn

  • die Schwellung über mehrere Tage anhält oder immer wieder auftritt,
  • begleitende Symptome wie Schmerzen, Rötung oder Überwärmung auftreten, 
  • Atemnot oder Brustschmerzen hinzukommen (möglicher Hinweis auf Herzprobleme, bitte umgehend einen Internisten oder Kardiologen konsultieren),
  • die Haut gespannt oder verfärbt erscheint, 
  • ein Bein deutlich stärker betroffen ist als das andere (Thromboseverdacht).

Je nachdem, welche Symptome sich bei Ihnen zeigen, kann ein Fußspezialist oder auch der Hausarzt / Internist oder Kardiologe die richtige Wahl sein. Hier ist es wichtig, keine Vermutungen anzustellen, sondern eine Abklärung vornehmen zu lassen. Sie ist entscheidend, um die Ursache herauszufinden und eine gezielte Behandlung einzuleiten.

Wie werden geschwollene Knöchel diagnostiziert?

In unserer Berliner Facharzt-Praxis für Fußchirurgie und Fußorthopädie setzt Dr. med. Tonio Gottlieb auf eine detaillierte Untersuchung, um die richtige Diagnose zu stellen.

  • Klinische Untersuchung: Beurteilung von Schwellung, Hautveränderungen, Schmerzempfinden und Druckstellen.

  • Blutuntersuchung bei einem weiterführenden Facharzt: Überprüfung von Nieren-, Leber- und Herzfunktion.

  • Einsatz bildgebender Verfahren, gegebenenfalls entsprechend bei weiterführenden Fachärzten: 
    • Ultraschall (Doppler-Sonographie): Zur Beurteilung der Venenfunktion und zum Ausschluss einer Thrombose.
    • Röntgen oder MRT: Falls Gelenk- oder Knochenerkrankungen vermutet werden.

Behandlungsmöglichkeiten für beidseitig geschwollene Knöchel

Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Schwellung. In der Regel helfen konservative Maßnahmen oder eine medizinische Therapie. Je nach Einzelfall kann auch eine operative Maßnahme erfolgen.

Selbsthilfe und konservative Behandlung:

  • Hochlagern der Beine: Fördert den Flüssigkeitsabfluss.
  • Bewegung und Sport: Aktivierung der Muskelpumpe zur Verbesserung der Blutzirkulation.
  • Wechselduschen: Fördern die Durchblutung und stärken die Venen.
  • Kompressionsstrümpfe: Unterstützen den venösen Rückfluss, insbesondere bei Venenschwäche.
  • Salzarme Ernährung: Reduziert Wassereinlagerungen.

 

Weitere Medizinische Therapie, wie

  • entwässernde Medikamente (Diuretika): Bei Herz- oder Nierenproblemen kann eine medikamentöse Unterstützung erforderlich sein.
  • Blutdruckkontrolle: Falls Hypertonie zur Wassereinlagerung beiträgt.
  • Venentherapie: Bei Veneninsuffizienz kann eine gezielte Behandlung mit Kompressionstherapie oder minimalinvasiven Verfahren (z. B. Verödung von Krampfadern) helfen.

müssen durch die jeweilige Fachdisziplin (Kardiologe, Venologe, Angiologe) durchgeführt werden.

 

Die richtige Diagnose führt zur optimalen Behandlung

Geschwollene Knöchel auf beiden Seiten sind ein Symptom mit vielen möglichen Ursachen. Nicht immer ist Dr. med. Gottlieb, der Fußspezialist, Fußchirurg und Fuß-Orthopäde der geeignete Facharzt. Gerade wenn die Ursache nicht eindeutig ist, kann eine frühzeitige Abklärung bei Ihrem Hausarzt und Internisten Erleichterung verschaffen und entscheidend sein, um Komplikationen zu vermeiden und eine gezielte Behandlung einzuleiten.

Haben Sie wiederkehrende oder anhaltende Schwellungen an den Fußknöcheln, an den Fuß- oder Sprunggelenken mit gleichzeitig auftretenden Schmerzen? Vereinbaren Sie einen Termin mit Dr. med. Tonio Gottlieb – Ihrem Spezialisten für Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen.